S p i e l a n l a g e – im E i n k la n g m i t d e r N a t u r
Das Spielgelände kann mehr als manches Spielzeug die Kinder zum Spielen anregen. Die Voraussetzung dafür ist, Spielbereiche mit Mehrdeutigkeit und herausfordernden Hindernissen zu schaffen, die vielfältige Bezüge zueinander haben, die von Kindern entdeckt und gebraucht (und wieder vergessen) werden können.
Das Ziel dieser Planung war, die Sinneswahrnehmung durch die Vielfalt der „Natur-Spielgeräte“ und der Pflanzenwelt zu wecken. Durch differenzierte Sinnesreize sollen Gerüche, Geräusche, Formen und Strukturen aufgenommen werden.
Die körperliche Kraft und Ausdauer, die Beweglichkeit und Gelenkigkeit sollten unterstützt werden. In der Auseinandersetzung mit der Vielfalt und Wandlungsfähigkeit von Formen und Farben in der Natur sowie mit dem Wachsen und Vergehen im jahreszeitlichen Kreislauf werden Erkenntnisprozesse über die eigene menschliche Existenz und deren Einbettung in natürliche Abläufe gefördert.
Spielraumplanung ist eine äußerst komplexe Angelegenheit, die technische, pädagogische und motorische Kenntnisse voraussetzt. Aus Angst vor Gefahren wird dem Kind das selbständige Handeln oft untersagt.
Eine Konzeption gewinnt an Bedeutung, bei dem Kinder im Freien nach eigenen Bedürfnissen spielen können. Sie sollen ohne Einschränkung laut und fröhlich sein und auch ihre Aktivitäten je nach Persönlichkeit und Bedürfnissen frei entfalten dürfen. Ebenso ist wichtig, den Kindern Gelegenheit zu geben, vieles auszuprobieren.
Wenn wir an einen Spielplatz denken, denken wir an eine Fläche, die zum Spielen begrenzt ist. Unter einem Spielplatz stellen wir uns eine Rasenfläche mit aufgestellten Spielgeräten und einem Sandkasten vor. Dass Spielen im Außen-Raum ist im wörtlichen Sinne dreidimensional. Kinder brauchen nicht Spiel-Plätze, sondern Spiel-Räume, wo sie grenzenlos spielen können. Gerade diese Räume gleichen das aus, was den Kindern heute am meisten fehlt: Bewegung, Freiheit, Spontanität und Erfahrungen aus erster Hand. Es sind Kriterien, aus denen sich Konsequenzen für die Gestaltung von Außenanlagen ableiten.
Durch einen naturnah gestalteten Außenbereich können Defizite aus dem Bewegungsbereich ausgeglichen werden. Nirgendwo können Kinder so gut ihre motorischen Fähigkeiten, Kraft und Ausdauer, Gleichgewicht, Geschicklichkeit, Reaktionsvermögen, Körperkoordination und Fertigkeit der Fortbewegung altersgemäß aufbauen, wie beim Spielen im Außen-Bereich.
Bei der Planung des Wohngebietes an der Bredstädter Straße könnte durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise die Bauplanung und der Spielplatz zu Lösungsansätzen führen, die nicht nur technische und ästhetische Kriterien erfüllen, sondern einen Beitrag für das ökologische Bewusstsein leisten.
Zielsetzung
Das Spielgelände kann mehr als manches Spielzeug die Kinder zum Spielen anregen. Die Voraussetzung dafür ist, Spielbereiche mit Mehrdeutigkeit und herausfordernden Hindernissen zu schaffen, die vielfältige Bezüge zueinander haben, die von Kindern entdeckt und gebraucht (und wieder vergessen) werden können.
Das Ziel dieser Planung ist, die Sinneswahrnehmung durch die Vielfalt der „Natur-Spielgeräte“ und der Pflanzenwelt zu wecken. Durch differenzierte Sinnesreize sollen Gerüche, Geräusche, Formen und Strukturen aufgenommen werden.
Durch die Vielfalt von Formen und Farben aus der Natur, deren Frische und Wandlungsfähigkeit entstehen unerschöpfliche Möglichkeiten zum Schauen und Hören, Riechen und Fühlen, Beobachten und Erleben, Formen und Verändern, Wahrnehmen und Begreifen.
Dabei sollte auch der Veränderungsprozess der Natur von Kindern wahrgenommen werden können: das Wetter in den Jahreszeiten, Sonne und Regen, Licht und Schatten, Wind und Schnee.
Die körperliche Kraft und Ausdauer, die Beweglichkeit und Gelenkigkeit sollten unterstützt werden.
Das Handeln der Kinder nach ihrem eigenen schöpferischen Antrieb prägt das Selbstbewusstsein und die persönliche Lebenseinstellung.
Die topographische Gestaltung also die Struktur des Außen-Spiel-Raums benutzt Geländemodellierungen wie Hügel, Mulden, Abhänge und Senken mit entsprechender Bepflanzung. Dabei werden geheimnisvolle und abenteuerliche Komponenten berücksichtigt: Winkel und Ecken, Schleichpfade durch das Gebüsch, Kriechtunnel, Weidenrutenverstecke, naturgewachsene Höhlen und Häuser.
Die einzelnen Bereiche, geschützte und bepflanzte Räume, Erdhügel und Freiräume fließen ineinander. Deren Mehrdeutigkeit lässt den Kindern eine freie Wahl, die Spielorte zu benennen. Welche Orte als Treffpunkte ausgewählt werden, hängt stark mit der Gestaltung des Spielbereiches zusammen. Es gibt Orte, die als typische Treffpunkte gestaltet werden können, wie z.B. eine Sitzmulde aus Grassoden, eine Sitzgelegenheit mit Bänken, ein gemeinsamer Sandkasten oder überdachte Spielbereiche wie z.B. eine Kuhle, die mit Weidenruten überbaut ist. Ein etwas untypischer Begegnungsraum kann auch eine Wasserstelle sein. Auch eine Feuerstelle dient dem gemeinsamen Miteinander.
Kinder sollen ihren Bewegungsraum nach ihren eigenen Bedürfnissen erschließen.
Gemeinsames Pflanzfest
Um die Identifikation mit den Spielbereichen zu fördern ist die Pflanzung erst ca. ein halbes Jahr nach dem Abschluss der Bauphase gemeinsam mit Eltern und Kindern erfolgt. Die Kinder sind in die Planung miteinbezogen worden. Diese Pflanzaktion förderte das Kennenlernen und das Gemeinschaftsgefühl. Sie führte zu einer hohen Akzeptanz des bereits Geschaffenen und damit zu einem stärkeren Interesse an dessen Erhaltung.
Im Jahr 2009 verlieh uns der Landessportbund Hessen das Qualitätssiegel „Hessischer Bewegungskindergarten”. Für unser Bewegungskonzept legen wir Erkenntnisse verschiedener wissenschaftlich fundierter Autoren zugrunde.